Die selbstgewählte Familie •••
Dein Tisch – Deine Lieblingsmenschen – Deine „selbstgewählte Familie“
Die gesamte 5-Tages-Challenge dreht sich um deine Bindungsmuster. Es ist wichtig zu betonen, dass diese Challenge keinen Ersatz für eine professionelle Therapie darstellt. Bitte achte daher gut auf dich und entscheide bewusst, ob du dich auf die heutige Aufgabe einlassen möchtest. Die heutige Aufgabe befasst sich mit dem Lebensbereich der Familie (Die Insel der Familie).
Wenn du bereit bist, dann lenke deinen Fokus auf folgende fiktive Frage:
Stell Dir vor, Deine Herkunftsfamilie ist eine selbstgewählte Familie. Wer darf Dein Vater, Deine Mutter, Deine Schwester, Dein Bruder sein?
Es ist wichtig zu betonen, dass dies lediglich ein Gedankenspiel ist und keine Realität. Es ist völlig in Ordnung, wenn du feststellst, dass du genau die Familie auswählst, die du bereits hast. Ebenso ist es okay, wenn du sagst: „Wunderbar, ich tausche alle komplett aus.“ Bitte sei dir bewusst, dass es sich hierbei um eine Übung handelt, die dazu dient, deine Gedanken und Gefühle zu reflektieren. Wenn du bereit bist, dann beginne nun mit der Aufgabe.
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Deine Aufgabenstellung
- Setze dich an deinen Wohlfühlort
- Nimm ein Blatt Papier und deinen Stift/Stifte zur Hand
- Lasse deine Augen geöffnet
- Male einen Tisch in die Mitte deines Blattes
- Der Tisch sollte mindestens 5 Stühle haben, aber maximal 8 Stühle
- Entscheide, ob der Tisch rund oder eckig sein soll
- Überlege, wo wahrscheinlich dein Platz am Tisch sein wird
- Stelle dir folgendes in deiner Phantasie vor:
- Du planst ein Frühlingsfest und deine selbstgewählte Familie folgt freudig deiner Einladung
- Alle haben etwas mitgebracht und sind gut gelaunt
- Überlege, was es zu essen geben könnte
- Überlege, wer wo am Tisch sitzt
- Überlege, mit wem du als erstes in Kontakt gehst
- Überlege, wer dir ein Kompliment machen darf und was der oder diejenige dann sagt…
- Beschreibe dir selbst die Situation, als würdest du deinen eigenen Film drehen, in dem du selbst die Hauptrolle spielst
- Baue dir einen eigenen inneren Film auf:
- Stelle dir vor, wie du diese Bindungen wahrnehmen würdest
- Beachte, was du daran schön findest und wie sich das anfühlt
- Achte auf mögliche warme Gefühle in deinem Körper
Wenn Du magst, schicke mir ein kurzes Feedback per eMail, WhatsApp oder Signal oder Threema etc. wie Du Dich gerade fühlst und was Deine Erkenntnisse sind.
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Weitere Hintergründe zu dieser Übung
Für meine Arbeit gibt es für mich einen inneren Kompass, der meine Methoden und Herangehensweise leitet. Dabei ist es mir besonders wichtig, dass die folgenden drei Elemente in meiner Arbeit stark ausgeprägt sind:
- Sicherheitsgefühl für meine KlientIn
- Stärkung der Krisenkompetenz meiner KlientIn
- Den Veränderungswunsch spürbar haben
Wie das geht?
3 Beispielinterventionen aus meinem tagtäglichen Tun:
- Beispiel: Der innere sichere Ort (…Stell Dich bewusst in dein Hier und Jetzt und fokussiere einen echten oder fiktiven Moment in dem Du das Gefühl hattes – „Hier bin ich sicher“… n. L. Reddemann)
- Beispiel: „Streichele Deine Narbe“ – Im Rahmen des angeleiteten „Gangs durch die Zeit“. Dies ist meine selbst entwickelte Coaching Methode im Umgang mit Problemen, die sich nicht “mal eben“ lösen lassen.
- Beispiel: Mache Deinen eigenen „Leuchtturm“ – 3 konkrete Schritte in Richtung deines Veränderungswunsches. Dies ist ebenfalls meine selbst entwickelte Coaching Methode im Umgang mit komplexen Veränderungswünschen, die ggf. von starken inneren Widerständen geprägt sind.
- Ein interessanter Artikel zum Thema „Selbstgewählte Familie“
Dass Freundschaften die fehlende Nähe zur biologischen Familie zumindest in Teilen aufwiegen können, zeigt auch die psychologische Forschung. In einer 2012 veröffentlichten Studie untersuchte die Psychologin Cornelia Wrzus gemeinsam mit Kollegen, wie freundschaftliche und familiäre Beziehungen mit dem Wohlbefinden zusammenhängen. Die Gruppe konzentrierte sich dabei auf familiäre Beziehungen in derselben Generation, also Geschwister oder Cousins und Cousinen. Ergebnis: Personen, die zu diesen Familienmitgliedern ein distanziertes Verhältnis hatten, gingen mit höherer Wahrscheinlichkeit enge Freundschaften ein. Außerdem war das subjektive Wohlbefinden der Betroffenen höher, wenn sie die distanzierten Familienbeziehungen auf diese Weise ausgleichen konnten.